Wann kommt die erste Läufigkeit?
"Hunde werden mit etwa 6-9 Monaten geschlechtsreif. Beim ersten Mal ist es meist nicht sehr schlimm. Es kommen oft nur vereinzelte fleischwasserfarbene bis blutige Tropfen. Da Hündinnen in dieser Zeit ohnehin einen erhöhten Putztrieb haben, wird auch Ihre Hündin bemüht sein, sich immer sauber zu halten."
Wie erkenne ich, wann meine Hündin läufig ist?
"Zuerst, weil plötzlich fremde Rüden vermehrtes Interesse an der Hündin zeigen. Äußerlich kann man eine Schwellung der Schamlippen ( bei der Hündin Schnalle genannt) erkennen. Und dann setzt schließlich auch ein fleischfarbener bis blutiger Ausfluss ein."
Wie verläuft die Läufigkeit?
"Die Intervalle der Läufigkeiten variieren von Tier zu Tier von 3 Monaten bis nahezu einem Jahr. In der Regel dauert eine Läufigkeit bei einer Hündin ca. 21 Tage.
Die Blutungen, die sich mit fortschreitender Dauer von dunkelrot über hellrot bis zu fleischfarben verändern, dauern individuell 7-14 Tage. Die "gefährliche" Zeit (sog. Stehzeit), die während der Eisprung stattfindet, schließt sich direkt an die Blutung an oder kommt ca. ein bis zwei Tage nach Ende der Blutung. Die Hündin wird die Rüden nicht mehr verbeißen, sondern sie an den Genitalien schnüffeln und sich evtl. sogar bespringen lassen. Während diesen 2-3 Tagen und noch einige Tage danach sollten Sie vermehrtes Augenmerk auf die Hündin werfen, sofern Sie keinen Nachwuchs wünschen. Theoretisch ist die "heiße Phase" der Deckbereitschaft (während dieser Tage können die Tiere bei Sexualkontakt mit Rüden tragend werden) ist ca. vom 8. bis zum 16. Tag."
Wenn die Hündin 27 Tage nach Anfang der Läufigkeit manchmal noch bräunlichen Ausfluss bekommt, ist das normal?
"Von einer verlängerten Läufigkeit spricht man, wenn die Läufigkeitssymptome nach drei Wochen noch nicht abgeschlossen sind und der blutige, braunrote Ausfluss anhält. Bräunlicher Ausfluss ist zu diesem Zeitpunkt nicht normal und Sie sollten Ihren Tierarzt aufzusuchen. Bei derartiger Symptomatik liegt möglicherweise eine Gebärmutterentzündung oder Vereiterung vor."
Kann man etwas unternehmen um die Läufigkeit wegen einer Urlaubsreise hinauszuschieben oder gibt es ein Mittel damit sie nicht so starke Blutungen hat?
"Beim Tierarzt können Sie ein entsprechendes Mittel in Tablettenform bekommen, das dann zur kurzfristigen Verschiebung der Läufigkeit 5 Tage vor Reiseantritt bis zum Ende der Reise täglich zu verabreichen ist. 4-5 Tage nach Absetzen des Präparates kommt es zur Läufigkeit. Über die Nebenwirkungen sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt."
Einige Tierärzte empfehlen eine Kastration, aber...?
Wollen Sie keine Läufigkeitsschwierigkeiten auf sich nehmen und/oder keine Welpen im Haus haben, sollten Sie sich für den Kauf eines Rüden entscheiden. Die Charakterunterschiede zwischen einem Rüden und einer Hündin sind nicht so groß, wie man vermuten könnte. Die Erziehung spielt eine größere Rolle, als das Geschlecht. Die Kastration ist kein natürliches Verfahren, sondern ein Eingriff in die Natur. Die Risiken, die mit einer Kastration verbunden sind, darf man nicht unterschätzen:
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Falls nach einer Kastration ihr Hund sein Urin nicht mehr halten kann, wird Ihnen egal sein, ob es bei vielen Hunden der Fall ist oder nicht. Und es kommt nicht so selten vor, was auch die Tierärzte bestätigen.
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Die Krebsvorsorge durch eine Kastration ist bis heute nicht bewiesen. Sowie kastrierte oder geworfene Hündinnen, als auch nicht kastrierte und nicht geworfene Hündinnen bekommen prozentuell gleichermaßen Krebs. Bei einer totalen Gebärmutterentfernung kann die Hündin selbstverständlich auch keine Gebärmutterentzündung oder kein Gebärmutterthumor bekommen, dafür sind aber andere Formen von Krebs nicht ausgeschlossen. Man kann nicht alle Organe entfernen, nur weil sie eventuell Krebs bekommen könnten.
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Die Verfressenheit einer Hündin nach der Kastration ist fast unvermeidlich.
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Fast alle kastrierte Hündinnen, die ich gesehen habe, hatten Fellprobleme. Eher gesagt, keine von kastrierten Hündinnen wurde von dieser Fellveränderungen verschont.
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Die Scheinträchtigkeit ist nach einer Kastration trotzdem nicht ausgeschlossen.
Die Kastration wird unter Vollnarkose geführt. Die Vollnarkose ist eine zusätzliche Belastung für den Hund, das auch mit bestimmten Risiken verbunden ist.
Einige Probleme, die nach der Kastration vorkommen, werden teilweise mit bestimmten Medikamenten, unter anderem Hormonen, lebenslang behandelt. Wäre es dann nicht einfacher, die Verhüttung der Hündin vor vorne an mit Hormonen durchzuführen, statt sie zu operieren.
Die Kastration sollte nur aus medizinischer Notwendigkeit erfolgen. Falls die Hündin gesund ist, sollte sie nicht kastriert werden. Es gibt homöopathische Mittel, die Libido eines Hundes auf niedrigem Niveau halten können. Nur wenige Hundehalter probieren diese Mittel, bevor sie sich für eine Kastration bei einem Rüden oder einer Hündin entscheiden. Einige Hündinnen sind ca. 2-2,5 Monate nach der Läufigkeit plötzlich "scharf" auf einen sexuellen Kontakt. Schon nach 2 Wochen und nach einer 3-Tage-Behandlung mit homöopathischen Mittel ist das Problem behoben.
Die Hunde, die man aus dem Tierheim übernimmt, werden fast alle automatisch kastriert. Oder man unterschreibt die Verpflichtungsschreiben, dass man sie kastrieren wird. Es ist am wahrscheinlichsten, dass damit die Anzahl der Hunde verringert werden muss. Alles, um die Zahl der Straßenhunde und herrenlosen Hunde in Tierheimen zu verringern. Dahinter steckt keine Gesundheitsvorsorge.
Hundebesitzer erzählen:
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Nach der Kastration sind sehr wahrscheinlich: das stark veränderte Fell, den vermehrten Hunger und die schnellere Gewichtszunahme. Viele kastrierte Hunde sehen furchtbar im Fell aus. Viel Fell, wattig, bauschig, ganz stumpf, ähnlich dem Welpenfell. Die Hündinnen haben arge Übergewichtsprobleme und müssen ständig Diät halten. Viele Besitzer lassen aus Bequemlichkeit kastrieren und der Hund zahlt einen bitteren Preis, weil er den Rest seines Lebens besonders starken Hunger hat.
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Einige Hündinnenbesitzer nehmen der Hündin nach der Läufigkeit alles Spielzeug für eine Zeit weg, damit die Hündin nicht scheinträchtig wird. Manche Hündinnen sollen auch trotzdem träger, fauler sein, so als ob sie sich für ihre nicht vorhandenen Babyes schonen wollten und in dieser Zeit auch ein wenig anders im Wesen sind.
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Die Hündinnen sind oft nach der Läufigkeit sehr verfressen und man muss mit dem Gewicht aufpassen.
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