Blut saugende Parasiten, wie Zecken und Mücken, stellen für den Hund eine große Gefahr dar, da sie auf ihn gefährliche bis tödlich verlaufende Krankheiten übertragen können! Beim Hund können die durch Zecken übertragenen Erreger genauso schwere Krankheiten auslösen wie beim Menschen.
Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Hundehalter intensiver als bisher über die Gefahren der durch Blut saugende Parasiten übertragenen Krankheiten zu informieren.
Unbehandelt können beim Hund die durch Zecken übertragenen Krankheiten, wie Borreliose, Anaplasmose, Ehrlichiose und Babesiose, zum Teil chronisch bis tödlich verlaufen. Immer mehr Hundehalter schützen deshalb ihren Hund präventiv gegen Zecken. Aber auch andere Blut saugende Parasiten, wie Mücken, können den Hund ebenfalls mit extrem gefährlichen Krankheitserregern infizieren. Das gilt insbesondere in wärmeren Ländern, z.B. rund um das Mittelmeer. Die Durchseuchung der Zecken und Mücken mit gefährlichen Erregern ist dort viel stärker als bei uns. Deswegen besteht in den südlichen Ländern auch für den "Urlaubshund" ein erhöhtes Infektionsrisiko. Viele Hunde leiden dort an der gefährlichen Babesiose, Leishmaniose, Ehrlichiose oder der Herzwurmkrankheit.
Importhunde aus diesen Ländern stellen eine gewisse Gefahr dar. Vor ihrer Ankunft bei uns sollten sie unbedingt auf mögliche Erreger und Krankheiten untersucht werden. Unbehandelt können kranke Hunde ihre gefährlichen Erreger einschleppen und diese mittels Parasiten, wie z.B. Zecken, auf hier lebende Hunde übertragen.
WELCHE KRANKHEITSERREGER ÜBERTRAGEN SIE?
Die gefährlichsten Krankheiten sind:
1. Die F.S.M.E (Frühsommermeningoencephalitis; oft Mensch, selten Hund)
2. Borreliose (oft Mensch, oft Hund)
3. Unspezifische Infektionen (oft Katze, manchmal Hund, manchmal Mensch)
4. Babesiose (Hunde): Osten Österreichs, südliches und östliches Ausland
F.S.M.E (Frühsommermeningoencephalitis)
Ist für den Menschen die gefährlichste Krankheit, welche Zecken übertragen können. Dafür gibt es jedoch eine Schutzimpfung.
Hunde galten bisher als resistent gegen diese Krankheit. Seit kurzem konnte aber auch bei geschwächten Hunden diese Krankheit nachgewiesen werden. Klinisch beginnt die FSME-Erkrankung beim Hund mit Orientierungslosigkeit, Schwäche und Schläfrigkeit. Später zeigen sich Krämpfe und tollwutähnliche Anfälle. Die Heilungschancen bei Tieren sind sehr gering. Bei Hunden kann man ein Schutzimpfung mit dem menschlichen FSME-Impfstoff versuchen.
Babesiose:
Betroffen sind häufig Hunde, aber auch Menschen. Es sind Blutparasiten, welche die roten Blutkörperchen zerstören. Typisch ist anfangs: blutiger roter oder brauner Harn und Schwäche. Nach etwa 1 Woche kommt es zum völligen Zusammenbruch durch massive Blutarmut.
Seit 2007 gibt es vereinzelte Fälle auch in Linz. Jedoch im Burgenland und in Ungarn gehört diese Art der Erkrankung durch Zeckenbisse zu den häufigsten Todesursachen.
Unspezifische Infektionen:
Können natürlich auch beim Biss übertragen werden. Verschiedene Schmutzkeime an Zecken oder Hautkeime können in die Blutbahn gebracht werden. Hier sind die Symptome wie bei der Borreliose. Es entsteht ebenfalls Rötung, Schwellung und Fieber. Allerdings bildet sich kein roter Ring aus. An dieser Form der Zeckeninfektion erkranken vor allem die Katzen. Natürlich ist das auch bei Mensch und Hund möglich.
WIE SCHÜTZE ICH MEINEN HUND VOR ZECKEN?
Findet man einen angebissenen Zecken, so ist er vorsichtig mit einer Zeckenzange und einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn zu entfernen. Sofort auf die Bissstelle ein Desinfektionsmittel geben, bzw. vor dem Entfernen des Zecken desinfizieren.
Als Maßnahme, damit Zecken gar nicht auf das Tier gehen, gibt es einige Medikamente und biologische Substanzen.
Sehr wirkungsvoll:
Zeckenampulle
Zeckenhalsband
Wechselnde oder leichte Wirkung haben:
- verdünntes Teebaumöl
- Zitronellenöl
- Kampfertinktur verdünnt
WICHTIG: Wenn ein Zeckenbiss stark anschwillt und die Tiere matt und müde sind, dann sofort zum Tierarzt gehen!