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Welpenratgeber

WELPEN BRAUCHEN GEBORGENHEIT UND KLARE STRUKTUREN

Die Hundeerziehung beginnt in der Sekunde, wo Sie den Welpen übernehmen. Natürlich gibt es spezielle Punkte, wie z.B. die Sauberkeitserziehung oder die Leinenführigkeit, aber Erziehung findet im Grunde immer statt, wenn Sie sich mit dem Hund befassen - oder auch nicht.


Dabei ist es hilfreich, ein wenig über die Strukturen und die Erziehung in der Hundefamilie bzw. im Rudel zu kennen. Wenn Sie diese Strukturen zu Hause nämlich nachvollziehen, fühlt Ihr Hund sich wohl und sicher, weil er sich damit auskennt. Und Hunde, die eine solche Erziehung bekommen haben, sind angenehme Hausgenossen.

 


Dazu gibt es ein paar Kernbegriffe:

hundebabys

  • Welpenschutz
  • Rudelführer
  • Konsequenz
  • Lob und Korrektur
  • Einfache Kommandos
  • Belohnung
  • Sauberkeitserziehung
  • Alleinbleiben
  • Leinenführigkeit
  • Kommen auf Zuruf
  • Kommando Sitz & Platz
  • Richtiges Spielen
  • Sozialisierung

 

 

Wissenschaftliche Erkenntnisse - Pro & Kontra verschiedener Welpenabgabezeitpunkte der Welpen zum neuen Besitzer

Abgabe in der 1. bis 3. Woche
Keine Vorteile.
In den ersten drei Wochen laufen viele Prozesse ab, die bei einer Handaufzucht oder zu umfangreichen zusätzlichen Pflegemaßnahmen nicht oder nur ungenügend ablaufen können (Stressstabilität, Frustrationstoleranz).

 

Abgabe in der 3. bis 5. Woche
Keine Vorteile einer Übernahme in den neuen Haushalt. Günstig ist jedoch mit dem Züchter zu besprechen, mit welchen Reizen der Welpe im Sinne der Entwicklung seiner Geborgenheitsgarnitur schon vertraut gemacht werden kann.
Wichtigste Zeit zur Bildung einer umfangreichen Geborgenheitsgarnitur. Einzelhaltung im neuen Haushalt oder eine reizarme oder gar isolierte Haltung hat schwerwiegende Folgen.

 

Abgabe in der 6. Woche
Keine deutlichen Vorteile zu erkennen.
Übernahme ist ohne vorprogrammierte „Schäden“ möglich, jedoch ist ein so junger Hund nur in wirklich erfahrener Hand zu führen. Es muss eine treffsichere Balance zwischen produktiven Erlebnissen und der strikten Vermeidung von Überforderung eingehalten werden.

 

Abgabe in der 7. bis 8. Woche
Günstiger Zeitpunkt, der Wechsel in eine neue (und geeignete !) Umgebung kann vom Welpen relativ gut verkraftet werden, da er noch verhältnismäßig unbedarft an neue Dinge herangeht. Wichtig ist es, ihm im neuen Haushalt möglichst viele ihm schon vertraute Geborgenheitsreize bieten zu können, damit er sich schnell entspannen und wohlfühlen kann.
Wenn der Welpe in eine reizarme Umgebung abgegeben wird, in der er wenig oder keine Förderung erfährt, geht wertvolle Sozialisationszeit verloren, die er in einer geeigneten Umgebung (maßvolle Förderung, Sozialkontakte mit Menschen und Hunden, Umwelterfahrungen) für seine Persönlichkeitsentwicklung hätte nutzen können.

 

Abgabe in der 9. bis 11. Woche
Keine Vorteile im Vergleich zur 7. /8. Lebenswoche. Der längere Verbleib in der eigenen sozialen Gruppe wirkt sich nicht nachhaltig positiv aus.
Mit jeder Woche, die der Welpe länger in dem ihm bereits vertrauten Umfeld lebt, bindet er sich enger an diese Begebenheiten. Eine Abgabe in eine andere Umwelt (wenig Wiedererkennung von Geborgenheitsreizen) und gruppenfremde Kontakte mit noch unbekannten Artgenossen und Menschen werden zunehmend angstbesetzt.

 

Abgabe in der 12. Woche
Keine Vorteile.
Die Sozialisationszeit ist weitgehend abgeschlossen. Alles, was der Welpe bislang in dem ihm vertrauten Umfeld kennen gelernt hat ist für ihn „normal“ alles andere ist fremd und somit geeignet Angst auszulösen.

 

Abgabe in der 13. bis 16. Woche
Keine Vorteile.
Bei einer vergleichsweise „späten“ Übernahme des Welpen übernimmt man einen bereits „sozialisierten“ Hund. Probleme sind vorprogrammiert, wenn die neue Lebenssituation sich stark von der Lebenssituation beim Züchter unterscheidet, wenn die Geborgenheitsgarnitur generell eng ist und wenn der Welpe ab der 6. Woche kaum oder keine eigenständigen Kontakte (ohne Muttertier und Geschwister) mit fremden Menschen und Artgenossen knüpfen konnte.

 

Fazit:
Es gibt nicht den einen geeigneten Übernahmezeitpunkt, da es stark auf das Maß der individuellen Förderung beim Züchter und im neuen Haushalt ankommt. Der Welpe kann sich umso leichter im neuen Haushalt einfinden, je besser er an die Bedingungen dieser neuen Umwelt bereits gewöhnt ist. Ähnlichkeiten der Geborgenheitsreize erleichtern dem Welpen den Übergang in den neuen Haushalt.
Wenn die Mutterhündin problematische Verhaltensweisen zeigt (z. B. Ängste), ist es günstig, wenn die Welpen dieses Verhalten (im Idealfall) nie miterleben. Aus Managementgründen empfiehlt sich dann eine frühe Übergabe in eine besonders geeignete Umgebung (liebevolle individuelle Förderung ohne Überforderung).

Adresse

Hundeschule Ennstal
ÖRV Liezen
Döllacher Straße 57
8940 Liezen, Österreich

Beratung & Info

Montag - Freitag von 08:00 bis 18:00 Uhr
Tel.: +43 664 872 8911

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