Hunde richtig fotografieren - das stellt manche Fotografen vor eine große Herausforderung ;-)
Die besten Freunde des Menschen werden viel zu oft lieblos abgelichtet. So sieht man Hunde von oben herab als schwarze Rennwurst geknipst oder kauern sich im Blitzlicht zusammen. Einige Tipps helfen dabei, sein Haustier ins beste Licht zu setzen.
Dem besonderen Charakter der haarigen Lieblinge werden viele Fotos kaum gerecht. Stattdessen hätte so manch ein Haustier ein sorgfältiges Porträt verdient, das beide - Mensch und Vierbeiner - stolz ins Album kleben würden.
Vorbereitungen
Manche kapriziöser Terrier lässt sich nicht ohne weiteres dekorativ auf Kissen arrangieren. Ebenso wollen sich Dackel nur ungern von einer Lampe fotogen ausleuchten lassen. Manchmal hilft zwar, sie mit kleinen Bestechungen in eine bestimmte Pose zu locken. Doch muss man dann schneller den Auslöser drücken, als diese verschlungen sind – und das kann sehr schnell gehen. Erfolgreicher dürfte man sein, wenn man die Umgebung vorbereitet und dann einige Stunden geduldig den Launen des Tieres folgt.
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Natürliches Sonnenlicht lässt alles aufscheinen, was Sie an Ihrem Haustier lieben - das seidige Fell, die Mimik oder die Körperhaltung. Wenn man dagegen in der Wohnung auf Blitzlicht zurückgreifen muss, wird es ziemlich sicher jegliche Atmosphäre zerstören. Daher sollten die Fotos möglichst im Freien oder bei gutem Wetter am Fernster geschossen werden.
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Wie für jede andere gelungene Aufnahme gilt: ablenkende oder überflüssige Elemente sollten entfernt werden. Wenn der Lieblingsplatz des Hundes beispielsweise das Sofa ist, dann wird man bereits vor dem Foto-Termin Fernsehzeitungen und anderen Krimskrams entfernen.
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Am Besten kommt Ihr Vierbeiner heraus, wenn er sich vom Hintergrund klar abhebt. Ein schwarzer Kater etwa wird von einer dunklen Sofaecke einfach verschluckt. Solange er also dort posiert, kann man sich den Griff zur Kamera sparen. Stattdessen lassen sich die Erfolgschancen steigern, indem das Sofa kurzerhand mit einem hellen Laken bedeckt wird.
Blickwinkel
Der mithin häufigste Bildfehler ist, dass die Welt des Haustieres komplett ignoriert wird. Und die befindet sich - je nach dessen Größe - mindestens einen Meter tiefer. Daher muss man ebenso wie bei Kinderfotos in die Knie gehen, um schöne Porträts zu erhalten.
Erschwerend kommt hinzu, dass bereits zwei Meter Distanz aus manchem Tier ein kleines Wollknäuel machen. Man muss also nahe herangehen, um nichts zu versäumen. Dies bedeutet nicht, dass man die Kamera vor seiner Nase herumwedeln müsste, die ohnehin sofort von feuchten Schnauzen vertapst wäre. Stattdessen sollte man ausgiebig den Zoom benutzen, um jede Emotion einzufangen.
Der perfekte Augenblick
Der hypnotische Blick oder die gebannte Aufmerksamkeit eines Hundes dauern manchmal nur Sekunden. Die Chancen stehen gering, diesen besonderen Ausdruck mit nur einem Foto einzufangen. Doch lässt sich ihre Schnelligkeit überlisten.
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Der Modus "Serienbild" dagegen steigert die Chancen beträchtlich. Wenn automatisch mehrere Aufnahmen in Folge geschossen werden, erwischt man zumindest auf einem den perfekten Augenblick.
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Je nachdem, wie wild etwa das "Objekt" gerade ist, verwendet man die automatischen Hilfen der Kamera. Tobt er gerade beim Spiel, erfordert ein gelungenes Bild eine kurze Belichtungszeit. Denn bei 1/10 Sekunde wäre nur ein grauer Schemen zu erkennen. Wenn man dagegen die Verschlusszeitvorwahl einsetzt und dort etwa 1/125 oder 1/250 Sekunde vorgibt, wird jeder Moment knackscharf festgehalten.
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Ruhepausen kann man benutzen, um das Motiv bewusst zu gestalten. So etwa sollte der Schärfepunkt in jedem Fall genau auf den Augen liegen. Dagegen kann man den Hintergrund weich ausblenden, indem man die Blendenvorwahl und einen geringen Blendenwert wie etwa f2,0 vorgibt.
Trotz aller Tipps wird man die Launen ebenso hinnehmen müssen wie die Kapriolen unserer Racker. Aber dafür erhält man Porträts, die selbstbewusst in Postergröße an die Wand gehängt werden können.